Am 25. Juli 2023 hatte ich die Gelegenheit, im Rahmen der Partnerschaftsinitiative des BBZ Dithmarschen die im Norden Italiens gelegene Berufsbildende Schule „VCO Formazione“ zu besuchen. Dieser Bericht gibt einen Überblick über meinen Besuch und Eindrücke dieser Schule, die ein potenzieller Partner für einen kooperativen Austausch sein könnte.

Am Vormittag wurde ich herzlich durch den Schulleiter Herrn Fabio Nobili und weitere Vertreter der Schule im Schulgebäude in Omegna empfangen. Zunächst wurde mir das dortige Schulgebäude gezeigt.

Ähnlich wie unser Berufsbildungszentrum gliedert sich VCO Formazione in mehrere Schulstandorte in der Provinz Verbania. Der von mir besuchte Schulstandort in Omegna ist direkt am nördlichen Orta See gelegen und Sitz der Schulleitung. Weitere Standort rund um den Lago Maggiore befinden sich in den Städten Verbania, Novara und Gravellona Toce.  Das Schulgebäude in Omegna ist traditionell gestaltet und verfügt über vielerlei Möglichkeiten zum praxisorientierten Lernen. Neben einer Bar, um die italienische Kaffeekunst zu lehren und zu lernen, wurde mir auch das spannende FabLab mit großem Enthusiasmus vorgestellt. Es handelt sich um eine offene Werkstatt, mit neuster digitaler Technik, in der eigene Ideen und Projekte verwirklicht werden können (ein vergleichbares FabLab ist in Kiel ansässig https://fablab.sh/). Neben 3D-Druckern standen moderne Fräsen, Scanner, Laser Cutter etc. zur Verfügung. Die VCO Formazione bietet Privatpersonen, aber auch Schülerinnen und Schülern anderer Schulen die Möglichkeit, sich hier selbstgesteuert und individuell zu erproben. Ein Grundschüler entwickelte beispielweise aus alten PET-Flaschen wiederwendbares Garn.  

Die VCO Formazione bietet darüber hinaus eine Vielzahl von Möglichkeiten der beruflichen Bildung. Neben traditionellen und den uns bekannten Ausbildungsgängen Kaufmann/-frau für Büromanagement, Bäcker und Konditor-/In, Elektroniker-/In oder Garten- und Landschaftsgestalter-/In werden auch viele Wege zur Erprobung im Berufsleben angeboten. Als Maßnahme finden zum Beispiel kurzweilige Kurse des touristischen Dienstleitungssektors statt. Arbeitssuchenden werden in Kursen berufliche Inhalte wie beispielsweise des Pizzabäckers, des Baristas oder die Deutsche Kommunikation nahegebracht.

Neben der Wiedereingliederung durch berufliche Angebote wird auch Kindern und Jugendlichen mit abwechslungsreichen beruflichen Angeboten Orientierung gegeben. So werden beispielsweise in Grund- und weiterführenden Schulen vor Ort Kurse zum 3-D-Drucken angeboten.

Während meines Besuches konnte ich leider an keinen Unterrichtstunden teilnehmen, da die italienischen Schülerinnen und Schüler Sommerferien hatten. Ich durfte aber einige Lehrkräfte kennenlernen, die vor Ort schuladministrative Aufgaben erledigten. Die italienischen Kollegen wirkten sehr motiviert und interessiert an einer möglichen Schulpartnerschaft.

Der Besuch in Omegna war sehr aufschlussreich und vielversprechend. Die berufliche Schule VCO Formazione bietet eine gute Möglichkeit für Lehrkräfte- und Schüleraustauschprogramme. Die Lehrkräfte, die ich kennenlernen durfte, sind motiviert und offen für internationale Beziehungen. Bei meinem Besuch wurden mögliche Projekte wie ein Austausch der Abteilung Ernährung angedacht, um die deutsche Brotbackkunst zu lernen bzw. einen Einblick in das italienische Pizzabacken zu bekommen. Eine weitere Möglichkeit wäre es, im Rahmen eines Englisch-Unterrichtes Schülerpatenschaften im Bereich Büromanagement zu initiieren, um einen kommunikativen Austausch zu ermöglichen.

Die Umgebung bietet eine kulturell und landschaftlich vielfältige Umgebung. Diese wäre mit dem Auto, Zug oder mit dem Flugzeug (Flughafen Mailand ist eine Auto-Stunde entfernt) zugänglich.

Es würde mich freuen, wenn wir von beiden Seiten eine mögliche Partnerschaft vertiefen und weitere Schritte in diese Richtung unternehmen können.

Unten abgebildet sind Eindrücke aus dem FabLab. Weitere Flyer über das VCO Formazione und deren Bildungsgänge sowie beruflichen Angebote liegen Dr. Christina Peters als Leitung des Projektes vor.

Anne-Levke Müller-Hanno