Interaktives Diskussionsforum am BBZ Heide

Am 8. Mai 2022 wählt Schleswig-Holstein einen neuen Landtag in Kiel. Schülerinnen und Schüler der Unterstufen aus dem Pädagogischen Zentrum XII (Sozialpädagogik) haben ihre Fragen zu den Themen "Bildung" und "Soziales" im Rahmen einer Podiumsdiskussion mit anschließendem World-Café an die Kandidaten Adrian Gren (Die Linke), Lukas Knöfler (SSW), Bastian Lindenbauer (SPD), Christian Poltrock (CDU), Finn Pridat (Grüne Jugend), Joachim Schneider (AFD) und Broder Söhl (FDP) gerichtet.

„Nutzen Sie das, was die Demokratie uns bietet, nämlich wählen zu gehen. Das ist gerade jetzt in Europa nicht überall möglich!“, appellierte die Schulleiterin Monika Raguse vor Beginn an die anwesenden Schülerinnen und Schüler.

Schwerpunkt innerhalb der Podiumsdiskussion war das Thema „Soziales und Barrierefreiheit“, die von den Schülerinnen Ann-Christin Koch und Katharina Piotrowski gekonnt moderiert wurde. Die anwesenden Politiker konstatierten ein Optimierungspotenzial im Raum Dithmarschen, erkannten jedoch auch an, dass der Kreis hier insgesamt auf einem guten Weg sei, wobei der nahezu barrierefreie Heider Bahnhof als positives Beispiel hervorgehoben wurde. In diesem Kontext wurde auch auf die Landesregierung verwiesen, die zusätzliche finanzielle Mittel bereitgestellt habe, um beispielsweise Bushaltestellen und Ampelanlagen zukünftig an die Bedürfnisse aller Menschen anzupassen. Gerade im Bereich des Einzelhandels sei Barrierefreiheit jedoch noch sehr ausbaufähig, da bedürfe es der weiteren Sensibilisierung und Beratung von Unternehmen. Das solle die Politik noch weiter forcieren.

Weniger Konsens bestand hinsichtlich der Frage, ob Menschen mit Beeinträchtigung eher Assistenz in Form von personeller Unterstützung zukommen solle oder ob es zu bevorzugen sei, die Unterstützung dahingehend auszubauen, dass Aufgaben des alltäglichen Lebens selbstständig bewerkstelligt werden könnten. In diesem Zusammenhang wurde auf Optionen wie das Nutzen von Online-Bestellung und Lieferdiensten sowie anderen Apps verwiesen. Generell sei es wichtig und Aufgabe der Politik, das gesellschaftliche Bewusstsein für die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung zu erhöhen.

Im Anschluss hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, in Kleingruppen vertiefende Gespräche oder weitere Fragen an die anwesenden Vertreter der Parteien zu stellen. Die Veranstaltung stieß dabei auf große Resonanz. Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler bewerteten die Veranstaltung als sehr informativ und hoben hervor, dass viel Raum für Diskussionen und Gespräche gegeben worden sei.

Die Veranstaltung hat dazu beigetragen, die eigene Wahlentscheidung abzusichern oder zu überdenken. Durch die offene Auseinandersetzung der Menschen vor Ort und den Politikern wurde einmal mehr deutlich, dass es keine Selbstverständlichkeit, sondern ein Privileg ist, in einer Demokratie zu leben, wählen zu können sowie Rede- und Meinungsfreiheit zu haben. Es braucht uns alle, um diese Demokratie aktiv aufrechtzuerhalten.

Ein besonderer Dank für die Organisation und Vorbereitung der Veranstaltung richtet sich an die Lehrkraft Danny Greulich sowie an das Orga-Team der drei Klassen FSS 11,12 und 13.