Slogan Frischer Wind durch Bildung aus einer Hand
Aktuelles aus dem BBZDetails

Initiative gegen den Lehrkräftemangel an beruflichen Schulen – BBZ wirbt bei Schüler/-innen für einen Beruf mit Zukunft

v.l.n.r. Louisa Hamann, Laura Nagel, Christina Delfs

v.l.n.r. Fenja Roßmann, Danny Voß, Marvin, Christina Delfs

Heide (go_ma)  – Was sich in den letzten Jahren bereits abzeichnete, ist nun durch eine aktuelle Studie der Bertelsmann Stiftung gewiss: Bis zum Jahr 2030 wird etwa die Hälfte der rund 125.000 Berufsschullehrer/-innen in den Ruhestand gehen. Pro Jahr werden bis 2020 an beruflichen Schulen im Schnitt 4.000 neue Lehrer/-innen benötigt, jedoch bisher nur um die 2.000 ausgebildet. Es besteht also ein starkes Ungleichgewicht zwischen Bedarf und Angebot an Lehrkräften. Das Berufsbildungszentrum Dithmarschen (BBZ) reagiert pro aktiv - und wirbt im eigenen Hause für einen Beruf mit Zukunft.

Im Kontext des bundesweiten Tages der beruflichen Schulen eröffnete das BBZ nun das zweite Jahr in Folge interessierten Schüler/-innen die Möglichkeit, sich über den Lehrer/-innenberuf zu informieren. Dazu stellten sich 13 Lehrkräfte in Kleingruppengesprächen den Fragen der Schüler/-innen zu den verschiedenen Fachrichtungen, die es an beruflichen Schulen gibt, den Modalitäten eines Studiums oder auch den Finanzierungsmöglichkeiten. Auch Fragen hinsichtlich geeigneter Universitäten, den Herausforderungen eines Studiums sowie des Lehrer/-innenberufs oder auch der Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben beantworteten die Lehrkräfte authentisch, engagiert und offen. „Besonders gut gefallen hat mir heute der persönliche Kontakt zu den Lehrkräften und dass meine Fragen zum Thema Studium sehr ausführlich beantwortet wurden“, sagt Fenja Carstens, die zurzeit die Jahrgangsstufe 12 des beruflichen Gymnasiums besucht. Ihre Mitschülerin Sina-Elaine Grill stimmt ihr zu und ergänzt, dass es sehr interessant gewesen sei, die unterschiedlichen Werdegänge der Lehrer/-innen kennengelernt zu haben. Dies bestätigt auch Danny Voß, aktuell Schüler der Fachoberschule mit dem Schwerpunkt Wirtschaft: „Es war super, dass so viele junge Lehrkräfte da waren, die ja zum Teil gerade erst aus dem Studium kommen oder ihr Referendariat vor Kurzem beendet haben. Ich wusste auch nicht, dass es so viele verschiedene Wege gibt, um Lehrer zu werden.“

Im Anschluss an die Kleingruppengespräche trafen sich alle Beteiligten zu einer Abschlussdiskussion, bei der besonders zwei Personen das Wort ergriffen, die einst selbst Schüler/-in am BBZ waren: Zum einen berichtete Finn Sohnrey, Student mit den Fächern Metalltechnik und Physik sowie zurzeit Praktikant am BBZ, von seiner Entscheidung, Lehrer werden zu wollen: In der freien Wirtschaft habe ihm der enge Kontakt zu Menschen gefehlt. Das sei im Lehrerberuf anders. Er habe sich an seine Schulzeit am BBZ erinnert, die von dem konstruktiven Kontakt mit netten Lehrkräften geprägt gewesen sei. Nun, als Praktikant an dieser Schule, stelle er fest, dass sich daran nichts geändert habe. Der Kontakt zu Schüler/-innen bereite ihm viel Freude und das Kollegium unterstütze ihn bei seinen ersten Unterrichtsversuchen sehr engagiert. Ähnlich und doch anders erging es Christina Delfs: Sie absolvierte nach ihrer Schulzeit eine Banklehre und arbeitete einige Jahre als Bankkauffrau, bis sie festgestellt habe, dass ihr das nicht genüge. Sie entschied sich für ein Lehramtsstudium und beginnt nun ihr Referendariat am BBZ. „Was ich so besonders spannend finde, sind die vielen unterschiedlichen Menschen, denen man an beruflichen Schulen begegnen kann. Durch die verschiedenen Bildungsgänge gibt es ja jede Menge Möglichkeiten, als Lehrerin eingesetzt zu werden.“ Das werde bestimmt nie langweilig, so die angehende Referendarin, die auch bereits ein Praktikum am BBZ absolvierte und sich nun auf ihren Vorbereitungsdienst freut.

Diesen Gedanken nahm auch Monika Raguse, Ausbildungskoordinatorin der Schule, abschließend auf: „Wir verstehen uns als Ausbildungsschule. Das nehmen wir sehr ernst.“ Ziel sei es, angehende Lehrkräfte auf dem Weg in diesen Beruf so gut wie möglich zu unterstützen.

Doch wie attraktiv ist dieser Beruf denn nun wirklich und welche Reichweite kann eine solche Veranstaltung haben? Die große Mehrheit der anwesenden Schüler/-innen zeigte sich am Ende der Veranstaltung nicht abgeneigt, den Gedanken, Lehrer/-in zu werden, weiter zu verfolgen, als der Schulleiter und Geschäftsführer, Peter Kruse, die Anwesenden dazu befragte. „Lehrer zu sein, ist der schönste Beruf, den man haben kann. Der Umgang mit jungen Menschen ist ein riesiges Privileg“, resümierte dieser abschließend.

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