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Vom Escape-Room zum „Award Digitale Bildung“

 Ralf Appelt entwickelte während des Lockdowns 2020 für seine Klasse einen digitalen Escape-Room zur Rettung der Demokratie. Nun wird er dafür ausgezeichnet.

 „Ich habe meine Schüler über diesen Award informiert und dann war das Thema erstmal wieder für mich erledigt. Eines Tages bekam ich dann eine Mail, in der es hieß, dass ich den Award gewonnen hatte. Ich habe das erst für einen Scherz gehalten.“ 

Dass es sich hier nicht um einen Scherz handelt, ist nun klar. Am 22.11.21 wurde Ralf Appelt mit dem Award Digitale Bildung ausgezeichnet, der das besondere Engagement von Lehrkräften wertschätzt und herausragende Ideen im Bereich der digitalen Bildung honoriert.

 Alles begann damit, dass Ralf Appelt eigentlich mit seiner Klasse zum Landtag nach Kiel fahren wollte, um dort den Lernenden näherzubringen, wie der Landtag funktioniert und Gespräche mit Politikerinnen und Politikern zu ermöglichen. Durch den Lockdown konnte dieses Projekt nicht in die Tat umgesetzt werden. Damit es für seine Klasse trotzdem spannend und auch lehrreich wird, entwickelte Ralf Appelt einen Online-Escape-Room. Das Ziel? Nichts Geringeres als die Rettung der Demokratie!

Dafür mussten die Schülerinnen und Schüler verschiedene Aufgaben bewältigen und Fragen beantworten, um aus dem Raum zu entkommen. Das Setting war eine selbst erstellte Online-Umgebung, bei dem sie per Video-Chat auch Rückfragen an ihren Lehrer stellen konnten.

 Dabei sei es laut Ralf Appelt jedoch noch kein Garant guten Unterrichts, allein auf digitale Medien zu setzen. Vielmehr ginge es darum, wie man diese Mittel nutze: „Klar, Schüler sind erstmal begeistert, wenn Tablets oder Smartphones eingesetzt werden dürfen. Läuft es dann aber nicht gut, ist die Motivation auch schnell wieder verloren. Es geht um Kreativität, aber auch um das Wissen darüber, was man als Lehrkraft mit den technischen Mitteln anstellen kann.“

 Zu der Frage, inwieweit die Pandemie den Unterricht an den Schulen verändert habe, spricht Ralf Appelt von einem „Beschleuniger“ im Bereich der Digitalisierung. Vieles sei plötzlich gar nicht mehr anders möglich gewesen. Durch die Schulschließungen war analoger Unterricht keine Option mehr gewesen. So wurden mit schnellem Tempo unterschiedlichste Möglichkeiten implementiert: Bereitstellung von Informationen und Schulmaterialien über die Plattform „Schulcommsy“, digitaler Unterricht über das Konferenzsystem „Webex“. Manchmal sei es vielleicht gut, wenn solche Abläufe sich erstmal einspielen könnten, so Appelt, es habe Lehrkräfte auch aus ihrer Komfortzone herausgeholt und viele kreative Lösungen befördert, um die Lernenden bestmöglich zu unterstützen.

Perspektivisch sieht Ralf Appelt die Bildungslandschaft in Schleswig-Holstein auf einem guten Weg hin zu modernen, digital versierten Schulen: „Durch die Coronasituation ist zudem eine Dynamik entstanden. Die Schulschließungen wurden genutzt, um weiter aufzurüsten. Die Digitalisierung bietet einfach viele Möglichkeiten, den Unterricht besser an die Lebensbedingungen von Schülerinnen und Schülern anzupassen.“ 

Das Foto zeigt v.l. Ute Borwieck-Dethlefs (Kreispräsidentin), Nicolas Colsman (Zukunft Digitale Bildung), Preisträger Ralf Appelt und Schulleiterin und Geschäftsführerin Monika Raguse.

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