Slogan Frischer Wind durch Bildung aus einer Hand
Aktuelles aus dem BBZDetails

Von Dithmarschen zur Sohle Italiens mit Erasmus +

Teilnehmer: Robert Uecker

Zeitraum: 28.08.2022 – 04.09.2022

Ort: Soverato (Italien)

Bericht von Robert Uecker

Das strukturierte Training findet grundsätzlich in der Villa Gabriella International statt, die auch die Unterkunft für die internationalen Gäste ist. Der Stadtteil „La Cittadella“ (früher in Satriano Marina) liegt in einem wunderschönen Tal mit Olivenbäumen, umgeben von Grünflächen. Es dauert zwar 10 Minuten zu Fuß ins Stadtzentrum und zum Strand, aber das Leben und Lernen in der Villa bedeutet, in die lokale Kultur einzutauchen und zur Aufwertung dieser Gegend sowie zur Entwicklung der Nachhaltigkeit des Veranstalters JUMP C.T.E. beizutragen

Die Villa Gabriella ist nicht nur eine Villa, sondern ein Netzwerk. Wenn die erste Villa ausgebucht ist, werden Zimmer in den umliegenden Villen gebucht. Wer dort untergebracht ist, hat an sieben Tagen 24 Stunden lang die Unterstützung der Veranstalter.

Gemäß dem Geist von Erasmus Plus versucht Jump Gioventu Culturale als Schulungsanbieter immer, Teilnehmer aus verschiedenen Ländern zusammenzubringen, um eine Atmosphäre des Multikulturalismus zu schaffen, den Dialog und das gegenseitige Lernen zu erleichtern. Das Training ist als ein umfassendes Wohnerlebnis zu betrachten, bei dem der Sozialisation, der Sprachverbesserung (falls erforderlich) und einer echten Berührung mit der lokalen kalabrischen Kultur viel Aufmerksamkeit geschenkt wird. Deshalb haben die Veranstalter sich für einen Raum wie die Villa Gabriella International entschieden, der gleichzeitig Lernraum und Unterkunft ist. Dort wurden das Lernen, Zusammenleben und auch friedliche und erholsame Momente für uns Gäste verbunden. Neben der fachlichen Arbeit kümmerten sie sich stark um die Zufriedenheit, das Wohlbefinden und den Lernprozess jedes einzelnen Lernenden.

Eine normale Woche bei diesem Veranstalter ist in der Regel strukturiert und beginnt mit einer Einführung und Eisbrecher-Aktivität am Montag, im Anschluss wird für 3 Tage das Kernthema erforscht und mit einem Trainer gelernt und der Rest der Woche ist praktischer und dynamischer gestaltet. Je nach Thema kann das Training eher Indoor oder Outdoor stattfinden.

Mein Thema war „Outdoor Learning – Teachers and staff team building – working together and build cooperation projects“ und somit vollständig Outdoor.

Am Sonntag, den 28.08 war die Hinreise nach Soverato. Nachdem ich von Hamburg nach Rom geflogen war, fuhr ich weiter mit dem Zug weiter nach Lamezia Therme, wo ich vom Veranstalter abgeholt wurde, um nach Soverato zu kommen. Während der Zugfahrt konnte ich wunderbar erkennen, wie Neapel dem Vesuv zu Füßen liegt.

Am Montag war das erste gemeinsame Kennenlernen zwischen den Teilnehmern. Wir waren sieben Teilnehmer, von denen fünf Teilnehmerinnen aus Rumänien und zwei Teilnehmer aus Deutschland kamen. Vormittags hatten wir dann die erste Aufgabe zu erledigen. In Soverato sollten wir mit den Einheimischen über deren Kultur und Geschichte sprechen, um die Menschen dort besser kennenzulernen. Am Abend gab es das erste gemeinsame Essen, um auch die kulinarische Seite Italiens lieb zu gewinnen.

In den folgenden drei Tagen wurde vormittags viel Theorie praktisch erfahrbar gemacht. Die praktische Herangehensweise an das Kernthema „Outdoor Learning“ zeigte auch weitere Probleme auf, die in einem Klassenraum nicht zu bedenken sind und in einer theoretischen Herangehensweise sicherlich vergessen würden, da sie so selbstverständlich sind. Die Probleme wären z.B.:

  • Wo ist die Sonne, wenn ich rede?
  • Habe ich genug Wasser mit?
  • Wo ist die nächste Toilette?
  • Wie weit sind die Schattenplätze auseinander? (bei heißem Wetter)
  • Stört der Wind?
  • Störe ich andere Menschen?

Besonders interessant war es für mich, neue Wege der Gruppenbildung zu lernen und wie man Gefühle interpretiert und nutzen kann (siehe Wheel of emotions nach Robert Plutchiks).

An den Abenden wurde eine Art „Sightseeing“ in Verbindung mit Outdoor Learning durchgeführt. Dort haben wir u.a. die Altstadt von Soverato besucht oder auch ein Kloster, das in eine Art freiwillige Entzugsklinik umgewandelt wurde. Dazu kam noch ein Besuch des Dorfes Badulato, das ca. 240 m hoch liegt.

Freitag und Samstag fanden die Abschlussveranstaltungen mit Evaluation und Feedback statt. Samstagnachmittag konnten wir noch die Hauptstadt der Region Reggio Calabria besuchen. Von der Promenade der Stadt hatten wir einen herrlichen Blick auf Sizilien und den Ätna.

Am Sonntag war leider schon der Abreisetag. Da seit 2021 keine Direktflüge vom Lamezia Therme nach Hamburg fliegen, hatte ich noch einen mehrstündigen Zwischenstopp in Salzburg, den ich natürlich auch für einen Besuch der Innenstadt genutzt habe.

Gesunder Lebensstil, Wandern und Bewegen, Lernen im Freien und gutes Essen sind Schlüsselelemente der Fortbildung gewesen. Gerade in Süditalien, mit der langen Küste und dem fast ganzjährig warmen Wetter, hatte ich damit Glück!

Wenn eine Fortbildung einen hohen theoretischen und praktischen Informationsgewinn bietet und sich die Woche trotzdem wie Urlaub anfühlt, haben die Veranstalter sehr viel richtig gemacht.

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